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August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




31.05.2023

Angst - Vertrauen

Das Gegenteil von Angst ist das Vertrauen ins Leben, zu den Menschen, zu mir und zu Gott. Ziel der Arbeit mit den Ängsten ist nicht, dass die Ängste weg gehen, sondern dass Vertrauen kommt. Angst ist das Minus, Vertrauen das Plus. Wenn ich von Angstfreiheit spreche, dann ist der Raum, den die Angst belegt hatte, noch leer. Erst wenn das Vertrauen den Raum füllt, ist es vollbracht.
Die Ängste unserer Eltern sind in uns als Grundsubstanz angelegt, wir kennen sie in- und auswendig. Die Elternliebe umfließt das Kind, genauso umfließt die Angst der Eltern das Kind.
In meiner Arbeit mit Klienten arbeite ich zuerst an den Ängsten, die von den Eltern kommen. Übrig bleiben dann noch die eigenen Ängste, die Angst vor mir selber und die Angst vor der Angst. Um Menschen in der Angst begleiten zu können, muss ich mich mit meinen Ängsten beschäftigt haben und angstfrei sein. 
Wenn mir ein Mensch hauptsächlich mit Angst begegnet, so weise ich die Angst des Menschen zurück und nicht den ganzen Menschen. Dazu muss man die Angst aus der Heerschar der Gefühle heraus schälen, um sie konkret ansprechen zu können. Sonst müsste man alle Gefühle ansprechen oder zurückweisen und das geht nicht gut.

Herzlichst
August

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24.05.2023

Angst als Korrekturbedarf

Bei einem Seminar stelle ich als Thema die Angst vor der Liebe auf. Dabei entdecke ich, dass jemand liebevoll geworden ist, will er die Angst mit Hilfe der Liebe bewältigen und besiegen wollte. Eine Frau ist einfühlsam geworden, um ihre Angst zu bewältigen. Auch ein weiteres Bild ist hilfreich: Ein Mädchen geht an der Hand der Angst durch das Leben. Dadurch geschieht ihm so gut wie nichts. Im Erwachsenenalter war es dann notwendig, die Angst vor der Angst aufzulösen, danach war es möglich, die Angst zu lieben.
Immer wieder gibt es Menschen, die versuchen die Angst mit Liebe zu überwinden. Dadurch müssen sie der Angst nicht ins Auge schauen und können auch nicht in die Angst hinein gehen, um sie zu meistern. So kommt man nie aus der Angst heraus. Mein Rezept war es, jeder Angst ins Auge zu schauen und das ist mutig.
Viele Energetiker arbeiten daran, die Angst weg zu machen. Sie lösen sie aber nicht auf. Nur Auflösen hilft wirklich auf Dauer. 
Meine neueste Erkenntnis ist, dass Angst ein Hinweis auf einen Korrekturbedarf ist.

Herzlichst
August

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17.05.2023

Wie meine Gottsuche begann

Zehn Jahre lang war ich Referent beim Postgraduate-Lehrgang für „Verbandsmanagement“ an der Universität Fribourg in der Schweiz. Die Veranstaltungen fanden im Hotel „Primerose au lac“ (Schwarzsee) hoch über Fribourg statt. Nachdem die Flüge am Wochenende nur die Hälfte kosteten, reiste ich bereits am Samstag an, obwohl die Veranstaltungen am Montag und Dienstag stattfanden. Ich wanderte einmal rund um den See. Dann besichtigte ich die Kirche, eines der wenigen Gebäude in dieser Gegend. Ich ging davon aus, dass die Kirche am Samstag Nachmittag leer ist. Zu meiner Überraschung war die Kirche gerammelt voll mit lauter Soldaten in Uniform. Der alte Militärpfarrer übergab seine Agenden im Rahmen eines Gottesdienstes an einen jüngeren Priester. Ich setzte mich in der letzten Reihe auf einen der drei leeren Sitze. Aus Langeweile schlug ich das Gebetbuch vor mir auf. Da stand auf der rechten Seite ganz oben: Jesus wurde gefragt: „Was ist das höchste Gebot?“ Er antwortete: „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
Es traf mich wie ein Keulenschlag. Ich kannte diese Bibelstelle gut, stellte aber fest, dass ich bisher nur einen Teil des Satzes wahrgenommen hatte. Nämlich den Teil: „Liebe den Nächsten wie dich selbst!“ Das „Liebe Gott“ hatte ich bisher einfach nicht gesehen. Ich ging in mein Hotel zurück und schrieb auf ein Blatt Papier mit violettem Filzstift: Was ist Gott? Was heißt Gott lieben? Ich musste mir eingestehen: Ich weiß es nicht! Damit begann meine bewusste Suche nach Gott und seiner Liebe.

Herzlichst
August

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10.05.2023

Selbstliebe und Nächstenliebe

Weil ich mich selbst (mit der Hilfe Gottes) wirklich zur Gänze liebe, ist es mir möglich, andere mehr zu lieben als mich. Das bringt mich in der Selbstliebe weiter, ohne eine Selbstausbeutung zu sein.
Ich liebe andere Menschen mehr als mich. Das setzt voraus, dass ich mich selbst liebe. Ich kann mich in der Selbstliebe nicht mehr wesentlich verbessern. In der Nächstenliebe ist noch einiges drinnen, da ist indirekt noch eine Steigerung der Selbstliebe möglich. Wenn ich den anderen nicht lieben würde, könnte ich mich auch nicht lieben. Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde: Ich liebe mich, ohne den anderen zu lieben. Meine Liebe ist für den anderen dann gut zu nehmen, wenn er die Eigenliebe in mir spürt. Dann tut die Liebe auch mir unendlich gut.
Ein Bauer verteilt sein prämiertes Getreide an seine Nachbarn. Dadurch fliegt von ringsherum nichts Geringwertiges mehr auf seine Felder. Nur so kann er die hohe Qualität seines Saatgutes sicherstellen. So dient die Nächstenliebe der Selbstliebe.
Nächstenliebe: Jeden Menschen so betrachten, als wäre er besser als ich. 

Herzlichst
August

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03.05.2023

Auszeit/Rückzug

Bei einem Aufenthalt im Europakloster Gut Aich hatte ich Küchendienst mit einem anderen Gast. Der fragte mich, welchen Beruf ich ausübe. Ich antwortete: einen, bei dem ich viel mit Menschen zu tun habe. Darauf sagte er: da müssen Sie sich sicher regelmäßig zurückziehen. Dieser Gedanke war damals neu für mich.
Heute weiß ich, dass es essentiell wichtig ist, sich eine Auszeit zu nehmen. Und das womöglich in regelmäßigen Abständen, für mich heißt das, dass ich mir täglich Zeit für einen Rückzug reserviere. Die Seele braucht Zeit, die Eindrücke zu verdauen, die auf einen einfühlsamen Menschen einfließen. Ganz besonders wichtig ist diese Auszeit für Menschen, die in der Betreuung, Begleitung und uä. von Menschen/Kindern tätig sind.

Herzlichst
August